09.06.16Berlin | CHIC

Wie wir produzieren werden: Additive Fertigung auf dem VME-Fertigungsleiterforum

Fertigung 4.0 – Innovationen aus dem 3D-Drucker

3D-Druck hat längst die Produktions- und Fertigungsstätten erreicht. Bauteile für den Airbus, Komponenten für Gasturbinen oder Ersatzteile für den ICE – vieles ist bereits möglich. Wie ausgereift die Technik heute schon ist und wo sie zum Einsatz kommt, stellte das M+E-Netzwerk im Rahmen seines Fertigungsleiterforums vor. Dass das Thema die regionale Wirtschaft bewegt, zeigte die große Resonanz. Von Anlagenbauern über Konstrukteure von Messapparaten bis hin zu Produzenten von Kabellösungen, Membranen oder Dichtungen waren zahlreiche Unternehmen vertreten.   

„Plastikspielerei oder industrielle Revolution?“ war die provokante Frage, die Stefanie Brickwede vom Deutsche-Bahn-Konzernprojekt 3D-Druck@DeutscheBahn in den Raum stellte. So sind kleine 3D-gedruckte Plastik-Avatare weithin bekannt. Dass mit 3D-Druck aber weitaus mehr möglich ist, komme erst allmählich in den Produktionsstätten an, berichtete Adrian Fähndrich vom 3D-Druck-Dienstleiter 3YOURMIND. Dabei könnten heute neben Kunststoffen schon zahlreiche Verbundstoffe, Metalle wie Edelstahl, Aluminium oder Titan, Wachse und sogar Keramik für den 3D-Druck verwendet werden. Der Markt wächst stetig. Führende Wirtschaftsforschungsinstitute gehen davon aus, dass der weltweite 3D-Druck-Markt schon im Jahr 2020 mehr als 17 Milliarden Dollar umfassen wird.

Trotzdem ist die Technologie noch nicht in allen Bereichen effizient einsetzbar. Eigene Drucker lohnen sich nur, wenn sie auch zu hundert Prozent ausgelastet werden. Dies ist in den seltensten Fällen so. Hier eignet sich die Zusammenarbeit mit Tech-Startups wie 3YOURMIND oder trinckle 3D Printing Solutions, die bei der Datenerstellung und -aufbereitung sowie bei der Vermittlung geeigneter Druckanbieter unterstützen. Vor allem, wenn es sich um komplexe Teilgeometrien, Einzelteile, Kleinserien, Prototypen oder dezentrale Fertigung handelt, macht 3-Druck Sinn. „Auch wenn Nachbearbeitungsschritte reduziert oder aber verschiedenste Skalierungen und Materialien reproduziert werden müssen, kann sich 3D-Druck rechnen", ist Fähndrich überzeugt.

Dass sich 3D-Druck lohnt, präsentierte Brickwede von 3D-Druck@DeutscheBahn anhand einiger Anwendungsbeispiele. Angefangen hatte alles mit der Reproduktion von Kleiderhaken für ICE-Züge. Die sind normalerweise teuer, weil nur große Mengen bestellt werden können. Dank des 3D-Drucks können sie nun schnell und bedarfsgerecht nachproduziert werden. Aus anfänglichen Tests entwickelte sich schnell ein eigenes Projekt, das die Einsatzmöglichkeiten des 3D-Drucks innerhalb des DB-Konzerns erforscht. „Zahlreiche Anwendungsfelder sind denkbar“, sagte Brickwede. „Insbesondere für ältere Zugmodelle, für die keine Bauteile mehr nachproduziert werden, ist die neue Technologie interessant.“

Doch bei aller Einigkeit über die Technologien kann es bei der Zusammenarbeit zwischen Startups und Etablierten zu Störungen kommen. Davon wusste Christoph Baier von founderio zu berichten. Hier müsse man nicht nur einen Kulturwandel anstoßen, sondern auch Erwartungen im Vorfeld ganz genau abgleichen.

Von der Theorie ging es anschließend in die Praxis. Im 3D-Drucklabor von 3YOURMIND konnten die Teilnehmer den Entstehungsprozess verschiedenster Elemente beobachten und sich ausführlich über Produktionszeiten, -prozesse und Hardware informieren.

Unsere Referenten im Überblick

3YOURMIND
Adrian Fähndrich, Key Account Manager
Philipp Stelzer, Head of Sales
> zur Präsentation (PDF 5,2 MB)

3D-Druck@DeutscheBahn
Stefanie Brickwede, Projektleiterin Leuchtturm 3D-Druck bei der Deutschen Bahn AG

trinckle 3D Printing Solutions
Robert Kock, Marketing Manager

founderio
Christoph Baier, Gründer und CEO
> zur Präsentation (PDF 5,3 MB)

Eindrücke

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