Bilanz der M+E-Industrie für 2021
Die Produktion in der Metall- und Elektro-Industrie lag 2021 nur um 4,5 Prozent über dem Vorjahr. Das geht aus den aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor. Das Plus fällt damit deutlich schwächer aus als noch zu Beginn des Jahres angenommen.
Und: In den beiden Vorjahren 2019 und 2020 war die M+E-Produktion noch um 4,5 bzw. 14 Prozent geschrumpft. Um diese Einbrüche auszugleichen, hätte die M+E-Industrie im vergangenen Jahr um über 20 Prozent wachsen müssen. So liegt die M+E-Produktion aktuell noch immer um 14 Prozent unter dem Vorkrisenniveau von 2018.
"Die M+E-Produktion bleibt weiterhin nur auf einem schwachen Niveau. Verschärfte Lieferengpässe und explosionshaft steigende Preise für Energie, Material und Vorleistungen bremsten die Erholung nach zwei Rezessionsjahren in Folge trotz guter Auftragslage immer stärker aus", zog Gesamtmetall-Chefvolkswirt Lars Kroemer Bilanz.
Die Erholung 2021 fiel zudem sehr unterschiedlich aus: Während die Produktion im Fahrzeugbau um 5 Prozent abnahm und 32 Prozent unter das Vorkrisenniveau 2018 sank, konnten die Elektroindustrie (plus 10 Prozent), die Hersteller von Metallerzeugnissen (plus 8 Prozent) und der Maschinenbau (plus 7 Prozent) einen Teil des Einbruchs kompensieren.
Stromkosten um 92 Prozent gestiegen
Auch aktuell bleiben die Kosten ein großes Problem für die Branche: Im Dezember 2021 mussten die Industrieunternehmen in Deutschland für Erdgas 234 Prozent und für Strom 92 Prozent mehr als vor einem Jahr bezahlen. Vorleistungsgüter verteuerten sich im Schnitt um 19 Prozent, während die Verkaufspreise für Investitionsgüter nur um 4 Prozent zulegten.
"Die Kosten steigen schneller als die Erlöse, was die Erholung zusätzlich bremst und die finanziellen Möglichkeiten für Investitionen und Innovationen gerade in den massiv vom Strukturwandel betroffenen Zuliefererunternehmen weiter einschränkt", so Kroemer weiter. "Da zum Jahresstart weiterhin 77 Prozent der M+E-Firmen Produktionshemmnisse aufgrund von Materialmangel meldeten, wird das Vorkrisenniveau von 2018 auch 2022 verfehlt werden."