25.08.14Berlin

Deutlich mehr betriebliche Ausbildungsplätze in der M+E-Industrie

Jedes dritte Unternehmen hat noch unbesetzte Ausbildungsstellen
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VME zu den betrieblichen Ausbildungsplätzen in der Metall- und Elektroindustrie Foto: VME © Fotolia 2016 / Phovoir

Die Metall- und Elektroindustrie in der Hauptstadtregion hat als exportorientierte Branche mit hochqualitativen und innovativen Produkten einen hohen Bedarf an gut qualifizierten Fachkräften. Dabei hat die Branche mit zunehmenden Schwierigkeiten zu kämpfen, ihren Fachkräftebedarf zu sichern, erklärte der Verband der Metall- und Elektroindustrie Berlin-Brandenburg (VME) anlässlich des bevorstehenden Ausbildungsstarts 2014/2015.

Laut VME-Hauptgeschäftsführer Christian Amsinck wird die Gruppe der rentennahen Beschäftigten immer größer, weshalb die Unternehmen das Ausbildungsangebot stark ausbauen: „Mit 17 Prozent in Berlin und 7 Prozent in Brandenburg haben die Metall- und Elektrounternehmen einen erheblichen Zuwachs bei den betrieblichen Ausbildungsplätzen zu verzeichnen. Die Berufschancen in der Branche sind also besser denn je! Doch um diese Ausbildungsplätze zu besetzen, müssen die Unternehmen einen immer höheren Aufwand betreiben. Trotzdem gelingt es ihnen oft nicht, alle angebotenen Ausbildungsstellen zu besetzen.“ 

So sind zum jetzigen Zeitpunkt nach einer repräsentativen Verbandsumfrage bei einem Drittel der Unternehmen noch Ausbildungsplätze in der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg nicht besetzt. Christian Amsinck sieht hier verschiedene Einflussfaktoren: „Zum einen sinken die Bewerberzahlen und ein größer werdender Anteil der Schulabgänger, die sich bewerben, werden von den Unternehmen wegen mangelnder Ausbildungsreife als nicht geeignet eingeschätzt. Zum anderen kommen die geeigneten Bewerber nicht, da sich immer mehr – inzwischen rund die Hälfte der Schulabgänger - für ein Studium entscheiden.“

Dass dies nicht immer der richtige Weg ist, zeigen die hohen Abbrecherquoten. An den Universitäten brechen fast 50 Prozent der Ingenieurstudierenden ihr Studium ab. Der VME fordert daher eine Stärkung der Entscheidungskompetenz bei der Berufswahl. Amsinck: „Dies erreichen wir durch bessere Berufsorientierung auch und besonders an den Gymnasien. Die M+E-Branche hat auch einen steigenden Bedarf an gut ausgebildeten Ingenieuren und Naturwissenschaftlern, das zeigt die aktuelle Verbandsumfrage.“

Ein weiterer Grund für die Verknappung geeigneter Bewerber ist, dass sich zu viele Schüler für eine vollzeitschulische Ausbildung an einem Oberstufenzentrum entscheiden und so für eine duale Ausbildung nicht zur Verfügung stehen. 

Aber die Metall- und Elektroindustrie beklagt auch mangelnde Kenntnisse um die Attraktivität der Ausbildungsberufe in der Branche. Anders als in anderen Berufen ist sie durch eine sehr geringe Zahl an Ausbildungsabbrüchen (5 Prozent) und gute berufliche Perspektiven gekennzeichnet. Deshalb verstärkt der VME seine Aktivitäten bei der Suche nach leistungsstarken Bewerbern aus neuen Zielgruppen. Insbesondere junge Frauen, Migranten und Studienabbrecher stehen im Fokus. Mit dem im Herbst beginnenden Umschulungsprojekt „JET – Junge Erwachsene in technische Ausbildung“, welches der VME gemeinsam mit der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg ins Leben gerufen hat, sollen junge Menschen zwischen 25 und 35 Jahren durch eine betriebsnahe Umschulungsmaßnahme den Weg in einen technischen Beruf finden.

Der Verband der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg e. V. (VME) vertritt die Interessen der größten Industriebranche der Region. Er ist regionaler Tarifpartner der Branchengewerkschaften der M+E-Industrie. Daneben setzt er sich für die Belange seiner Unternehmen in der Wirtschafts-, Arbeitsmarkt-, Bildungs- und Sozialpolitik ein. Dem VME gehören 138 Unternehmen an. Auf Bundesebene ist der VME mit anderen regionalen Metallarbeitgeberverbänden im Dachverband GESAMTMETALL zusammengeschlossen. Der VME ist der größte Mitgliedsverband der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB).

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