08.11.19

Digitalwirtschaft und Industrie gehen Hand in Hand

Neue Studie von IBB und UVB vorgestellt
  • Jeder 7. neue Job entsteht in der Digitalwirtschaft.
  • Über 59 Prozent der Industriebetriebe planen Projekte zur Digitalisierung.
  • Zusammenarbeit von Startups und Industrie bietet große Chance.
 

Berlin ist und bleibt das A und O in Sachen digitale Startups. Allein 2018 wurden 591 Digitalunternehmen gegründet. Das sind 70 Unternehmen bzw. 12 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Im deutschen Großstadtvergleich wird im Bereich der Digitalwirtschaft in Berlin so viel gegründet wie in Hamburg (236), Köln (219) und Düsseldorf (137) zusammen. Dies belegt die neue Studie „Digitalwirtschaft und Industrie gehen Hand in Hand“, die die Investitionsbank Berlin (IBB) in Zusammenarbeit mit den Unternehmensverbänden Berlin-Brandenburg (UVB) erstellt hat.

„Berlin ist deutsche Gründerhauptstadt. Gut 11 Prozent der deutschen Gründungen in der Digitalwirtschaft erfolgen in der Hauptstadt – alle 15 Stunden entsteht ein neues Digitalunternehmen“, sagt Dr. Jürgen Allerkamp, Vorsitzender des Vorstands der IBB. „Startups und Industrie kooperieren immer intensiver. Gegenüber anderen Städten bedeutet das für die Berliner Unternehmen einen echten Wettbewerbsvorsprung“, erklärte Christian Amsinck, Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB).

Nicht weniger als 58.056 Arbeitsplätze sind zwischen den Jahren 2008 und 2018 in der Berliner Digitalwirtschaft entstanden. Damit ist die Digitalwirtschaft fast viermal so stark gewachsen wie die übrige Wirtschaft (9,3 zu 2,7 Prozent). Jeder 7. neue Job in Berlin entsteht in der Digitalwirtschaft. Insgesamt sind in Berlins Digitalunternehmen knapp 100.000 Menschen angestellt – mehr als in jeder anderen deutschen Großstadt.

Laut Studie lässt sich für den Zeitraum 2010 bis 2017 rund ein Siebtel (14 Prozent) des Berliner Wirtschaftswachstums auf die Digitalwirtschaft zurückführen, die in 2017 ca. 5,4 Mrd. EUR Bruttowertschöpfung erwirtschaftet hat und eine jährliche Wachstumsrate von über 10 Prozent erreichte. „Die Berliner Digitalwirtschaft nimmt seit einer Dekade einen anhaltenden und überdurchschnittlich steilen Wachstumspfad. Jedoch reicht der Zuzug von jungen Berufseinsteigern aus aller Welt, bei denen Berlin sehr gefragt ist, inzwischen nicht mehr aus, um die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften zu befriedigen. Die Unternehmen suchen kontinuierlich nach Programmierern, Datenbankspezialisten und Webdesignern“, sagt Dr. Jürgen Allerkamp. „Und das, obwohl die Branche gute Arbeitsbedingungen und hohe Gehälter bietet, die mit knapp 4.750 Euro im Monat um fast 40 Prozent über dem Berliner Durchschnitt von 3.400 Euro liegen.“

UVB-Hauptgeschäftsführer Christian Amsinck sieht die Hauptstadt gerade bei Technologien, die für Industrie und Digitalwirtschaft gleichermaßen wichtig sind, in einer Top-Position. „Künstliche Intelligenz (KI), 3D-Druck oder das Internet der Dinge (IoT) sind Schlüsselthemen für die Industrie der Zukunft. Hier sind Berliner Unternehmen führend“, befand er. Neue Produkte und Dienstleistungen entstünden vor allem in der Zusammenarbeit von etablierten und innovativen jungen Firmen. „Das sind gute Voraussetzungen für eine wachsende Pro-duktivität. An einem Hochlohn-Standort wie Deutschland kommt es darauf besonders an.“ Auch große Unternehmen haben diesen Vorteil für sich entdeckt: Etwa 100 Digital Units sind mittlerweile in Berlin aktiv. Rund ein Drittel der Berliner Digital Units und Innovations-Hubs sind der Studie zufolge von Industrieunternehmen initiiert.

Dass die Berliner Industriebetriebe andererseits zu den wichtigsten Nachfragern der Digitalwirtschaft gehören, zeigt der KMU-Report von IBB und Creditreform. Der Anteil der Unternehmen, die Digitalisierungsprojekte in Planung haben, ist hier mit gut 59 Prozent besonders groß und liegt im Maschinenbau mit rund 73 Prozent sogar noch deutlich darüber.

Insgesamt macht die Studie von IBB und UVB deutlich, dass seit nunmehr zehn Jahren der Aufstieg der Digitalwirtschaft das Tempo in der Wirtschaft vorgibt und das Lebensgefühl der Hauptstadt prägt. Während die Digitalwirtschaft immer mehr an Bedeutung gewinnt, eröffnen sich zunehmend auch Chancen für gegenseitige Entwicklungsimpulse von Industrie und Digitalwirtschaft.

 Den vollständigen Bericht sowie weitere volkswirtschaftliche Analysen und Berichte finden Sie unter www.ibb.de/berlin-aktuell.

Download

Titel Studie Digitalwirtschaft und Industrie gehen Hand in Hand, UVB. IBB
Studie "Digitalwirtschaft und Industrie gehen Hand in Hand"

Ihre Ansprechpartner für Rückfragen

Investitionsbank Berlin
Volkswirtschaft
Claus Pretzell Tel. (030) 21 25 - 47 52
Sarah Kopp Tel. (030) 21 25 - 33 24
Bundesallee 210, 10719 Berlin

Pressekontakt

Carsten Brönstrup
Abteilungsleiter Presse und Kommunikation, Pressesprecher
Carsten
Brönstrup
Telefon:
+49 30 31005-114
Telefax:
+49 30 31005-166
E-Mail:
Broenstrup [at] vme-net.de