
Ein faires Angebot für alle – Arbeitgeber bieten deutliches Lohnplus und Altersteilzeit

Um 2,2 Prozent höhere Einkommen, eine Neuauflage der Altersteilzeit und die Förderung von An- und Ungelernten – das sind die Kernpunkte des Angebots, das die Arbeitgeber der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg am Freitag der IG Metall vorgelegt haben. Die Laufzeit beträgt zwölf Monate bis zum 31. Dezember 2015. „Damit ist der Spielraum ausgereizt. Mehr gibt die wirtschaftliche Lage der Unternehmen in der Region keinesfalls her – daran ändern auch die unnötigen Warnstreiks der Gewerkschaft nichts“, sagte Stefan Moschko, Verhandlungsführer des Verbands der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg (VME), nach der zweiten Tarifrunde in Berlin.
Das Angebot sei fair für alle, unterstrich Moschko – „für die Beschäftigten, weil ihnen unser Angebot wieder ein deutliches Reallohn-Plus bringt. Und für die Betriebe, weil es deren wirtschaftliche Lage berücksichtigt und ihnen eine Perspektive bietet“. Auf das gesamte Jahr gerechnet liege das Lohnplus für die 100.000 Beschäftigten in der Branche sogar bei knapp 2,6 Prozent, weil die letzte Tariferhöhung aus 2014 noch in das laufende Jahr hineinwirkt. „Das ist angesichts der niedrigen Inflation ein bemerkenswerter Aufschlag. Und es zeigt, dass die Arbeitgeber sehr verantwortungsvoll agieren“, urteilte Moschko weiter.
Mit Blick auf die Altersteilzeit lehnt der VME pauschale Frühverrentungen ab. Besonders belastete Arbeitnehmer sollen aber weiter einen tariflichen Anspruch auf dieses Instrument bekommen – er soll allerdings auf zwei Prozent einer Belegschaft begrenzt werden. „Die gesetzliche Rente mit 63 geht vor allem auf das Bestreben der IG Metall zurück. Jetzt müssen wir dafür sorgen, dass wir nicht noch mehr qualifizierte Mitarbeiter verlieren“, mahnte Moschko.
Den Vorstellungen der Gewerkschaft in Sachen Bildungsteilzeit erteilte der VME-Verhandlungsführer erneut eine deutliche Absage. „Die gezielte Weiterbildung in den Betrieben funktioniert hervorragend, sonst stünden wir in Sachen Wettbewerbsfähigkeit nicht so gut da.“ Den Arbeitgebern sei längst bewusst, dass sie nur mit sehr gut qualifizierten Beschäftigten erfolgreich sein können. Schon heute gebe jedes Unternehmen deshalb im Schnitt 1000 Euro pro Kopf und Jahr für gezielte Weiterbildung aus. „Zusätzliche Tarifverträge, die unsere Betriebe in ein Korsett zwängen, sind deshalb völlig überflüssig.“ Vorstellbar seien indes gemeinsame Bemühungen der Sozialpartner, um die Qualifikationen von An- und Ungelernten zu verbessern.