14.09.17Berlin

Fast jeder fünfte Job in Deutschland hängt von der M+E-Branche ab

Arbeitskosten steigen weiter, Produktivität entwickelt sich nur schwach

Die Metall- und Elektro-Industrie (M+E) ist das Herz der Wirtschaft – und sie wird immer wichtiger. Nach Umsätzen und Beschäftigten hat sie einen Anteil von mehr als drei Fünfteln am gesamten verarbeitenden Gewerbe hierzulande. Das zeigt der neue M+E-Strukturbericht 2017, den das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) im Auftrag von Gesamtmetall erstellt hat.

Insgesamt sorgen die M+E-Unternehmen für mehr als 21 Prozent der gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung. Das sind etwa 600 Milliarden Euro im Jahr. Zudem hängen an der M+E-Wirtschaft 18 Prozent aller Arbeitsplätze in Deutschland – also rund acht Millionen Beschäftigte. "Deutschland und Europa profitieren von der Exportorientierung und Drehscheibenfunktion der deutschen Metall- und Elektro-Iindustrie, die für weiter steigende Beschäftigung und Innovation sorgt“, sagte IW-Direktor Prof. Michael Hüther.

2016 nur geringes Umsatzwachstum

Der Umsatz der deutschen M+E-Industrie ist im Jahr 2016 relativ gering gewachsen. Absolut und relativ war das Plus das kleinste seit 2013. Die Entwicklung war aber dennoch besser als in den Nicht-M+E-Industriebranchen. Zudem konnte sich die M+E-Industrie weiterhin auf den internationalen Märkten behaupten. Dabei helfen ihre traditionellen Stärken: internationale Vernetzung, Forschung, Entwicklung und Innovation sowie ein guter Ausbildungsstand der Mitarbeiter.

Hauptstadtregion stark auf dem Weltmarkt

Auch in Berlin und Brandenburg spielt die M+E-Industrie eine wichtige Rolle. 105.000 Menschen sind in den Unternehmen der Region beschäftigt. Die Auslandsumsätze haben sich in Berlin stärker entwickelt als im Bundesdurchschnitt – zwischen 2010 und 2016 gab es hier ein Plus von 4,7 Prozent.

Jedoch belastet in der Metall- und Elektro-Industrie die Entwicklung der Arbeits- und Lohnstückkosten die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen ganz erheblich. Mit 42,80 Euro liegt Deutschland hier im internationalen Vergleich auf Platz vier – nur in Norwegen, Belgien und Schweden sind die Arbeitskosten höher. Die Folge: Investitionen in den Aufbau neuer Kapazitäten finden fast ausschließlich im Ausland statt.

Arbeitskosten steigen schneller als Produktivität

Auch eine wachsende Produktivität kann die steigenden Kosten nicht ausgleichen. Das Produktivitätswachstum ist in den vergangenen Jahren hinter den steigenden Arbeitskosten zurückgeblieben. Zwischen 2012 und 2015 sind die Lohnstückkosten um 8,5 Prozent gestiegen. Außerdem steigen bei wichtigen europäischen Wettbewerbern die Arbeitskosten weitaus geringer.

Die Erwartungen der M+E-Industrie an die Politik seien deshalb klar, sagt Gesamtmetall-Präsident Dr. Rainer Dulger: "Die Sozialversicherungsbeiträge müssen bei maximal 40 Prozent gedeckelt werden. Jeder zusätzliche Anstieg der Arbeitskosten gefährdet das Fundament, auf dem das gesamte System steht. Eine Regierung, die die 40-Prozent-Grenze preisgibt, sendet ein absolut negatives Signal an alle, die Investitionsentscheidungen treffen müssen."

Der Verband der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg e. V. (VME) vertritt die Interessen der größten Industriebranche der Region. Er ist regionaler Tarifpartner der Branchengewerkschaften der M+E-Industrie. Daneben setzt er sich für die Belange seiner Unternehmen in der Wirtschafts-, Arbeitsmarkt-, Bildungs- und Sozialpolitik ein. Dem VME gehören 138 Unternehmen an. Auf Bundesebene ist der VME mit anderen regionalen Metallarbeitgeberverbänden im Dachverband GESAMTMETALL zusammengeschlossen. Der VME ist der größte Mitgliedsverband der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB).

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