12.12.19

IG Metall bricht Gespräche zur Arbeitszeit Ost zum dritten Mal ab

Berlin, 11.12.2019 - Die IG Metall hat heute überraschend die Gespräche zur Arbeitszeit Ost zwischen den Arbeitgebern der ostdeutschen Metall- und Elektro-Industrie und der IG Metall trotz einem erneuten Gesprächsangebot seitens der Arbeitgeber für den 13. Dezember 2019 abgebrochen.

Stefan Moschko, Verhandlungsführer der Arbeitgeber: "Wir bedauern das Ende der Gespräche sehr. Die Arbeitgeber waren weiterhin bereit, eine Lösung im Sinne der ostdeutschen Betriebe und Beschäftigten zu finden. Damit hätte die IG Metall ihr Ziel, in einzelnen Unternehmen die 35-Stunden-Woche schnell und auf betrieblicher Ebene einführen zu können, erreicht und der Flächentarif wäre dennoch erhalten geblieben."

Moschko verwies darauf, dass die IG Metall nach Juni und September 2019 nun schon zum dritten Mal die Gespräche abgebrochen hat: "Die IG Metall hat deutlich mehr Mühe darauf verwendet, den Arbeitgebern die Schuld für ein mögliches Scheitern der Gespräche zu geben als darauf zu klären, was sie nun eigentlich will. Es scheint, als ist die Organisation schlicht überfordert, wenn sie ihren Willen nicht einseitig durchsetzen kann, sondern den für beide Seiten befriedigenden Kompromiss suchen muss. Das ist kein guter Tag für den Flächentarif. Aber die Zukunft des Flächentarifs in Ostdeutschland ist für uns ein wichtiges Anliegen, deswegen bleiben wir trotzdem weiterhin gesprächsbereit."

Die Arbeitgeber hatten der IG Metall ein neues Gesprächsangebot unterbreitet, unter der Bedingung, dass der bereits erzielte Konsens aus den bisherigen Gesprächen als gemeinsame Grundlage akzeptiert wird. Dieser sah eine Absenkung der Arbeitszeit auf 35 Stunden in allen ostdeutschen Tarifgebieten spätestens 2031 vor. Voraussetzung dafür ist die Vereinbarung des Tarifvertrag FUTURE ("Flächenlösung zur Unterstützung der Tarifbindung von Unternehmen sowie zur Regionalen Entwicklung"), der den Unternehmen die Möglichkeit gibt, bereits ab 1. Juli 2020 die Wochenarbeitszeit stufenweise zu reduzieren.

Dazu wurde eine teilweise Kostenkompensation ebenso verabredet wie die Option eines erweiterten Arbeitszeitrahmens. Weder sperren sich die Arbeitgeber gegen eine Festschreibung der 35-Stunden-Woche ab 2031, noch ist eine massive Ausweitung der Arbeitszeit geplant, und keinesfalls war verabredet, dass die Beschäftigten die volle Last der Kompensation alleine tragen. Auch ist die IG Metall nicht bereit, den Betriebsräten mehr Mitsprache über die Arbeitszeit der Beschäftigten zu geben.

Der Verband der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg e. V. (VME) vertritt die Interessen der größten Industriebranche der Region. Er ist regionaler Tarifpartner der Branchengewerkschaften der M+E-Industrie. Daneben setzt er sich für die Belange seiner Unternehmen in der Wirtschafts-, Arbeitsmarkt-, Bildungs- und Sozialpolitik ein. Dem VME gehören rund 130 Unternehmen an. Auf Bundesebene ist der VME mit anderen regionalen Metallarbeitgeberverbänden im Dachverband GESAMTMETALL zusammengeschlossen. Der VME ist der größte Mitgliedsverband der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB).

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