Industrie in der Hauptstadtregion erlebt schwieriges Jahr 2024
Das Amt für Statistik hat neue Zahlen zur Entwicklung der Industrie vorgelegt. Die Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB) sehen darin ein Symptom der Krise. „Die Industriebilanz des Jahres 2024 fällt für die Hauptstadtregion durchwachsen aus", sagte UVB-Geschäftsführer Sven Weickert.
Berlin hat ein Wettbewerbsproblem
In Berlin ist der Industrie-Umsatz zum zweiten Mal Jahr in Folge gesunken. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Einnahmen um knapp zwei Prozent auf 34,6 Milliarden Euro gesunken. Der Exportanteil stagniert. „Das zeigt einmal mehr, dass der Standort Berlin und der Standort Deutschland ein Wettbewerbsproblem haben. Ein Indikator dafür ist das Arbeitsvolumen: Die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden ist in den vergangenen zehn Jahren um 12 Prozent zurückgegangen, die Zahl der Beschäftigten um fast acht Prozent", analysierte Weickert.
Brandenburg: Dämpfer nach guten Jahren
Auch in Brandenburg habe die Branche ein schwieriges Jahr hinter sich. Der Industrieumsatz ist um mehr als vier Prozent zurückgegangen. „Nach der erfreulichen Entwicklung der Industrie in den Jahren zuvor ist das ein Dämpfer. Auch hier schlägt die Krise der Konjunktur und des Standorts Deutschland durch. Die Bilanz der vergangenen zehn Jahre fällt indes positiv aus: Die Zahl der Arbeitsstunden ist um mehr als fünf Prozent gestiegen."
Weickert forderte politisches Handeln. „Damit die Industrie auf einen nachhaltigen Wachstumspfad zurückkommt, brauchen wir ein klares Signal für einen wirtschaftlichen Aufbruch bei der Bundestagswahl. Die Bedingungen für Produktion und Investitionen müssen besser werden." Nötig seien wettbewerbsfähige Energiepreise, ein attraktives Steuersystem, Investitionen in Bildung und Infrastruktur und niedrigere Sozialbeiträge.