Mehr Frauen in MINT: Der Girls’Day zeigt, was möglich ist
Beim diesjährigen Girls’Day am 3. April boten rund 15.000 Unternehmen und Organisationen etwa 130.000 Plätze für Schülerinnen an, um in MINT-Berufe hineinzuschnuppern. Die intensive Nachfrage nach diesem breiten Angebot zeigte den anhaltenden Wunsch vieler junger Frauen nach einer klischeefreien beruflichen Orientierung.
Gleichzeitig stellten die Unternehmen und Institutionen mit ihrem Engagement ihre Offenheit für Vielfalt und ihren Einsatz gegen den Fachkräftemangel unter Beweis.
Noch immer sind Frauen in MINT-Berufen in der Minderheit, obwohl sie dringend gebraucht werden. Nur 16,4 Prozent aller Beschäftigten bundesweit in diesem Bereich sind weiblich, wie eine aktuelle Auswertung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt. Besonders niedrig ist der Frauenanteil in MINT-Berufen im Saarland, während er in Berlin am höchsten ist.
Fachkräfte im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik spielen für das Innovationspotenzial der deutschen Wirtschaft eine wichtige Rolle. Bereits heute gibt es eine Fachkräftelücke von 157.700 Beschäftigten in diesen Berufen. Doch seit 2012 nimmt die Beschäftigung von Frauen nur leicht zu: Während Ende 2012 rund 875.000 Frauen in MINT-Berufen tätig waren (13,8 Prozent), ist die Zahl bis Juni 2024 auf 1,17 Millionen gestiegen, der Frauenanteil erhöhte sich somit auf 16,4 Prozent. Dabei gibt es deutliche regionale Unterschiede. Besonders wenige Frauen arbeiten im Saarland in MINT-Jobs. Am besten schneidet Berlin mit 22,6 Prozent ab, gefolgt von Hamburg (19,8 Prozent) und Thüringen (18,1 Prozent).
MINT braucht mehr Frauen – Berlin macht’s vor
Berlin liegt in Sachen MINT-Vielfalt vorn, weil hier mehrere Faktoren ideal zusammenspielen: Die Hauptstadt bietet eine vielfältige Branchenstruktur mit vielen wissensintensiven und digitalen Arbeitsplätzen, die für Frauen besonders zugänglich sind. Gleichzeitig ist die Förderlandschaft stark ausgebaut – von Schulen über Hochschulen bis hin zu spezialisierten Netzwerken und Initiativen, die gezielt Mädchen für Technik und Naturwissenschaften begeistern. Hinzu kommt eine progressive Stadtgesellschaft, in der Diversity gelebt wird und innovative Unternehmen gezielt auf gemischte Teams setzen. Dieses Zusammenspiel macht Berlin zum Vorreiter – und zeigt, was möglich ist, wenn Strukturen, Kultur und Förderung Hand in Hand gehen.
Der VME unterstützt und vernetzt MINT-Initiativen in der Hauotstadtregion. Bitte informieren Sie sich auf unserer Website www.mintnetz.de, auf der wir regelmäßig auf MINT-Veranstaltungen in Berlin und Brandenburg empfehlen.