29.04.22

Rauf und runter

Tornado Antriebstechnik ist auf Antriebe und Getriebemotoren spezialisiert

Die Schwerkraft ist eine der vier Grundkräfte der Physik. Sie zu überwinden, treibt den Menschen seit jeher um. Bei Tornado in Berlin-Tegel haben sie es geschafft, zumindest teilweise. Der Mittelständler bringt Menschen und Tore in Bewegung, rauf oder runter – Requisiten auf Theaterbühnen, Scheinwerfer, selbst Speisen in Restaurants. Antriebe und Getriebemotoren sind das Metier von Tornado – sie helfen dabei,
der Schwerkraft zu trotzen.

Damit ist Tornado in einem Markt unterwegs, der beständig wächst, eine Folge der Alterung der Gesellschaft. „Unsere Antriebe stecken unter anderem in Treppen- und Plattformliften“, sagt Norbert Mensing, der Geschäftsführer des Unternehmens. „Damit bleiben Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, mobil. Immer mehr Seniorinnen und Senioren legen Wert darauf, sich in ihren eigenen vier Wänden bewegen zu können. Das bringt uns weiter.“ Das Ergebnis: Mensing konnte mit Tornado zuletzt wiederholt zweistellige Wachstumsraten verzeichnen.

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Mit Präzision: Viele Arbeitsschritte bei Tornado erledigen Roboter. Bei der Montage eines Spezialantriebs für einen Treppenlift ist menschliche Expertise aber unverzichtbar.© Tornado Antriebstechnik GmbH

Dabei ist das Unternehmen mit seinen 130 Beschäftigten längst kein Start-up mehr, sondern eine Institution in der Berliner Industrie. Vor genau 125 Jahren wurde es als „Dr. Max Levy Apparatbau“ in Wedding gegründet. Mit dem Bau selbst entwickelter Röntgengeräte ging es los, später kamen Werkzeugmaschinen, Generatoren, Nähmaschinen und Ventilatoren hinzu. Letztere waren so beliebt, dass die Bezeichnung „Tornado“ in den Firmennamen aufgenommen wurde.

Ab den 1960er Jahrendes kamen dann elektrische Antriebe und Motoren in die Produktpalette. Heute sind sie die Schwergewichte im Portfolio – etwas mehr als die Hälfte des Umsatzes entfällt auf den Bereich Treppenlifte, der andere Teil auf Antriebe für Schnelllauf-, Roll- oder Schiebetore. Sie kommen in Werkshallen zum Einsatz, in großen Garagen, Supermärkten oder beim Öffnen und Schließen eines breiten Werkstores. Was ist das Erfolgsrezept bei Tornado? „Wir schaffen es, maßgeschneiderte Produkte in hoher Stückzahl und Qualität zu liefern“, erklärt Geschäftsführer Mensing sein Alleinstellungsmerkmal. „Das ist es, was unsere Kunden schätzen.“ Ein Treppenlift, sagt er, muss nicht nur zuverlässig funktionieren, auch auf die Laufruhe komme es an. „Niemand will auf seinem Lift sitzen und während der Fahrt vibriert alles.“

Von der ersten Idee über die Konstruktion bis zum fertigen Produkt kommt fast alles aus Tegel, die Fertigungstiefe ist hoch. Eine Manufaktur ist Tornado aber nicht und will es auch nicht sein. Viele Arbeitsschritte
in den aufgeräumten Produktionshallen sind automatisiert. Roboter bestücken und entladen Werkzeugmaschinen, die meisten Arbeitsschritte finden kaum sichtbar im Inneren der Maschinen statt. Nur die Ölspritzer hinter den Glasscheiben lassen erahnen, dass gerade intensiv gefräst, gedreht oder geschliffen wird.

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Qualität in Serie: 800 Getriebemotoren fertigt Tornado jeden Tag. © VME

800 Antriebe verlassen Tornado pro Tag. Die Voraussetzung ist allerdings, dass die nötigen Vorprodukte rechtzeitig geliefert werden. Hier hapert es immer wieder, wie aktuell überall in der Industrie. „Einige Metalle sind nur noch schwer zu bekommen“, berichtet Mensing. „Kupfer, das für Bauteile aus Bronze in Schneckengetrieben nahezu unverzichtbar ist, ist derzeit so wertvoll wie Goldstaub.“

Trotzdem ist Tornado auf Expansionskurs. In Europa, aber auch in immer mehr Märkten in Übersee. „Die USA, Kanada, Australien, seit einiger Zeit auch Saudi- Arabien und einige Länder Asiens werden für uns immer wichtiger.“ Hilfreich beim Wachstum ist die internationale Ausrichtung. Seit 2015 arbeitet Tornado unter dem Dach der französischen Accédia-Unternehmensgruppe, die weltweit tätig ist. 80 Prozent der Produktion aus Tegel gehen in den Export.

Dem Umsatz tut das gut, er liegt mittlerweile bei 24 Millionen Euro. Auch beim Personal stehen die Zeichen auf Zuwachs. 2022 will Mensing „acht bis zehn Leute“ einstellen, Auszubildende und Fachkräfte. Mit seinen Leuten geht er flexibel um. Ein Mann, der 2015 aus Syrien gekommen ist, hat bei Tornado ein Praktikum gemacht und sich bewährt. Allein: Eine passende Stelle für den studierten Banker gab es nicht. „Wir haben ihm einen Job im Vertrieb angeboten. Das war ein Glücksgriff. Er hat uns mit seinen Sprachkenntnissen schon einige Türen in den arabischen Markt geöffnet“, freut sich der Chef.

Und wo soll Tornado in fünf Jahren stehen? „Klare Sache“, sagt Mensing und schmunzelt. „Wir werden weiter die Welt erobern.“ Das klappt aber nur, glaubt er, wenn der Mittelständler in Berlin und darüber hinaus bekannter wird. „Sonst finden wir die nötigen guten Leute nicht – und ohne die schaffen wir es nicht.“

Pressekontakt

Carsten Brönstrup
Abteilungsleiter Presse und Kommunikation, Pressesprecher
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