Die Kostenbelastung für die deutsche Metall- und Elektroindustrie ist derzeit so hoch wie in kaum einem anderen Wettbewerbsland. Ob Arbeitsstunde, eine Megawattstunde Industriestrom oder die Sätze für Unternehmenssteuern – Deutschland liegt im Vergleich zu zwölf wichtigen Konkurrenz-Standorten einschließlich China und den USA entweder an der Spitze oder in den Top drei. Allein die noch immer überdurchschnittliche Produktivität mildert einige Nachteile ab: Bei den Lohnstückkosten liegt die Bundesrepublik mit Rang fünf nur im oberen Mittelfeld.
Unzufriedene Unternehmen
Das ist das Ergebnis einer neuen Studie von IW Consult im Auftrag von Gesamtmetall. „Die M+E-Industrie in Deutschland sieht sich oft mit schwierigeren Bedingungen konfrontiert, als sie im Ausland gelten“, warnen die Autoren. „Die Zufriedenheit der Unternehmen mit den Wettbewerbsfaktoren ist insgesamt gering“, haben sie in einer Umfrage ermittelt. Dies mache Investitionen im Ausland attraktiver.
Die Arbeitskosten für die deutsche Leitindustrie liegen den Berechnungen zufolge mit 43,42 Euro je Stunde international an der Spitze, verglichen mit Frankreich, Italien, Großbritannien, Österreich, Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Polen, den USA, China, Japan und Südkorea. Der deutsche Wert übertreffe derzeit den Durchschnitt der übrigen Länder um 75 Prozent.