20.05.16Berlin

Tarifpartner der M+E-Industrie in der Hauptstadtregion einigen sich

Moschko: „Fairer Kompromiss lässt Betrieben Luft zum Atmen“
Tarifrunde 2016 Berlin-Brandenburg
Hand drauf: VME-Verhandlungsführer Stefan Moschko (r.) und IG-Bezirksleiter Oliver Höbel besiegeln den Tarifabschluss. © VME 2016 / Ulrike Liebchen

Die Arbeitgeber der M+E-Industrie in der Hauptstadtregion und die IG Metall haben sich am Freitag in Berlin darauf geeinigt, den Pilotabschluss aus Nordrhein-Westfalen zu übernehmen. „Wir können mit der Lösung leben. Sie ist für unsere Betriebe sicherlich eine Belastung, lässt ihnen aber Luft zum Atmen und gibt Planungssicherheit“, sagte Stefan Moschko, Verhandlungsführer des Verbands der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg (VME) nach der Verhandlung. „Der Tarifvertrag berücksichtigt die unsichere Konjunkturlage, die geringe Inflation und die heterogene Lage der Branche.“ Der Tarifvertrag wird rückwirkend zum 1. April 2016 in Kraft treten.

Die Regelungen im Detail:

  • Die Tabellenentgelte steigen in zwei Stufen um 2,8 Prozent ab dem 1. Juli 2016 (neun Monate) und um 2,0 Prozent ab dem 1. April 2017 (neun Monate).

  • Für die Monate April bis Juni 2016 erhält jeder Vollzeit-Beschäftigte einmalig 150 Euro, die im Juni ausgezahlt werden.

  • Die Laufzeit des Tarifvertrags beträgt insgesamt 21 Monate bis zum 31. Dezember 2017. An diesem Tag wird auch die Friedenspflicht enden.

  • Für Betriebe mit einer unterdurchschnittlichen Ertragslage gibt es eine Wettbewerbskomponente. Durch Vereinbarungen vor Ort kann die Einmalzahlung verschoben, reduziert oder komplett gestrichen werden. Die zweite Stufe der Tabellenerhöhung kann um bis zu drei Monate, also maximal bis zum 1. Juli 2017, nach hinten verschoben werden. Die Tarifvertragsparteien müssen darüber binnen eines Monats eine Entscheidung fällen.

„Wir wollten einen Tarifabschluss mit weniger Prozenten, mehr Differenzierung und mehr Laufzeit. Diese Ziele sind grundsätzlich erreicht“, resümierte Verhandlungsführer Moschko. „Mit der Wettbewerbskomponente können vor allem kleine und mittlere Betriebe flexibel auf wirtschaftliche Schieflagen reagieren.“

Dies könne nach den Abschlüssen der vergangenen Jahre aber nur ein erster Schritt hin zu einer moderateren Tarifpolitik sein, mahnte Moschko weiter. „Die IG Metall darf nicht vergessen: Tarifverträge sichern die Mindestbedingungen für die Beschäftigten, nicht die Maximalpositionen. Wir werden uns daher auch in Zukunft dafür einsetzen, mit flexiblen Instrumenten der Vielfalt in unserer Branche Rechnung zu tragen – angesichts der Struktur in unserer Region mit vielen Mittelständlern ist das unerlässlich. Damit sichern wir den Flächentarifvertrag und die Beschäftigung am Standort Deutschland gleichermaßen.“

Der Verband der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg e. V. (VME) vertritt die Interessen der größten Industriebranche der Region. Er ist regionaler Tarifpartner der Branchengewerkschaften der M+E-Industrie. Daneben setzt er sich für die Belange seiner Unternehmen in der Wirtschafts-, Arbeitsmarkt-, Bildungs- und Sozialpolitik ein. Dem VME gehören 138 Unternehmen an. Auf Bundesebene ist der VME mit anderen regionalen Metallarbeitgeberverbänden im Dachverband GESAMTMETALL zusammengeschlossen. Der VME ist der größte Mitgliedsverband der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB).

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