Metall- und Elektroindustrie hilft jungen Flüchtlingen auf dem Weg in die Ausbildung
Ein neues Programm des Verbands der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg (VME) soll Flüchtlingen den Weg in eine duale Ausbildung erleichtern. Das Vorhaben „ME Starter“ hilft den Unternehmen, Einstiegsqualifizierungen für junge Menschen einzurichten. Während dieser sechs- oder zwölfmonatigen Praktika lernen Geflüchtete den Alltag in einem Betrieb und die wichtigsten Aufgabenfelder in Metall- und Elektroberufen kennen. Außerdem gehen sie zur Berufsschule. Bewähren sie sich, können sie anschließend in eine reguläre duale Ausbildung wechseln. Der VME übernimmt für 100 Plätze die Vergütung während der ersten sechs Monate. Zudem hilft er den Unternehmen, passende Bewerber zu finden und die Bürokratie zu bewältigen. Die Bundesagentur für Arbeit stockt die Bezahlung zusätzlich auf.
„Ausbildung und Arbeit sind der beste Weg, um geflüchtete Menschen zu integrieren. Wir machen hier ein gutes Angebot“, sagte VME-Hauptgeschäftsführer Christian Amsinck am Freitag in Berlin. Die Metall- und Elektroindustrie biete eine große Zahl spannender Berufe mit Perspektive. Um in die Branche einsteigen zu können, brauche es aber gewisse Talente und Interessen, etwa im Bereich Naturwissenschaften und Technik. „Die Anforderungen der Betriebe sind hoch: Maschinen und Verfahren werden komplexer, die Ansprüche der Kunden wachsen. Nun kommt die Digitalisierung hinzu. Dem kann vermutlich nicht jeder gerecht werden“, gab Amsinck zu bedenken. „ME Starter“ sei deshalb als eine Art Testphase konzipiert. Sowohl die Betriebe als auch die jungen Flüchtlinge hätten damit Zeit zu prüfen, ob sie zueinander passen. „Wir geben talentierten und engagierten jungen Menschen die Chance, in der Metall- und Elektroindustrie Fuß zu fassen.“
Das Programm läuft seit Anfang März. Bislang haben sechs Unternehmen aus der Hauptstadtregion insgesamt 24 Plätze für Einstiegsqualifizierungen eingerichtet: ABB Ausbildungszentrum, Gerb Schwingungsisolierungen, KST Kraftwerks- und Spezialteile, Robert Stock, Siemens sowie Tornado Antriebstechnik.