„IG Metall setzt den Standort aufs Spiel“
Metall-Arbeitgeber lehnen Forderungsempfehlung der Gewerkschaft ab
Amsinck: „Lieber Zukunft statt zu teuer“
Die Metall-Arbeitgeber in Berlin und Brandenburg haben die Forderungsempfehlung des IG-Metall-Vorstands für die Tarifrunde 2018 als „weit überzogen und unpassend“ bezeichnet. „Die Vorstellungen der Gewerkschaft erinnern an ein tarifpolitisches Wünsch-Dir-was. In der Realität müssen die Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie alle Kräfte für Herausforderungen wie die Digitalisierung und den immer schärferen globalen Wettbewerb mobilisieren“, sagte Christian Amsinck, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg (VME). „Mit ihren Forderungen setzt die IG Metall den Standort aufs Spiel.“
Die Gewerkschaft gebe die falschen Antworten auf die Herausforderungen unserer Zeit, urteilte Amsinck. „Arbeit noch teurer zu machen und sie obendrein zu verknappen, schadet unseren Unternehmen massiv. Das gilt insbesondere für die ostdeutschen Bundesländer. Hier sind zudem die demografischen Perspektiven weitaus schwieriger. Schon heute ist der Fachkräftemangel in unseren Betrieben mit Händen zu greifen.“ Die Arbeitszeit für einen Großteil der Beschäftigten auf 28 Stunden abzusenken, wäre ein gefährliches Experiment. Deutschland gehöre zu den teuersten Standorten überhaupt, erklärte der VME-Hauptgeschäftsführer weiter. Seit 2012 habe es Tariferhöhungen von fast 20 Prozent gegeben – bei einer nur um ein Prozent höheren Produktivität.
Die Metall-Arbeitgeber verwiesen zudem auf die aktuelle Wirtschaftslage. „Um die Aufträge abzuarbeiten, brauchen die Unternehmen jede verfügbare Kraft“, sagte Amsinck. „Wachstum bedeutet, dass mehr Arbeit anfällt, nicht weniger. Zukunft statt zu teuer – das muss nun die Maxime sein. Wir brauchen Arbeitszeit-Regelungen, die den Bedürfnissen von Betrieben und Beschäftigten gleichermaßen gerecht werden.“