VME kritisiert Warnstreiks der IG Metall scharf
Die Metall-Arbeitgeber in Berlin und Brandenburg haben die IG Metall aufgefordert, ihre Warnstreiks im aktuellen Tarifkonflikt umgehend zu beenden. „Eine strikte Verweigerungshaltung und laute Proteste der Arbeitnehmer bringen uns einer Lösung keinen Schritt näher“, sagte Stefan Moschko, Verhandlungsführer des Verbands der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg (VME), am Freitag in Berlin. „Die IG Metall sollte sich mit unserem Angebot auseinandersetzen, statt ihre alten Rituale zu pflegen.“
Der VME hat der IG Metall am Freitag ein alternatives Angebot vorgelegt. Demnach sollen die Beschäftigten ab dem 1. April 2016 ein um 2,1 Prozent höheres Tabellenentgelt bekommen, verteilt auf zwei Stufen in 24 Monaten. Als Komponente zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit wollen die Arbeitgeber eine Einmalzahlung von 0,3 Prozent hinzufügen, berechnet auf zwölf Monate. Das Angebot ist bundesweit abgestimmt.
„Wir gehen damit auf die IG Metall zu. Denn wir wollen eine rasche Lösung. Angesichts der unsicheren Weltkonjunktur brauchen die Betriebe Planungssicherheit“, sagte Moschko weiter. Warnstreiks seien nun genau das falsche Signal. Dieses Instrument sei äußerst fragwürdig. „Durch Betriebsunterbrechungen wie in der vergangenen Nacht schwächt die IG Metall Unternehmen und Arbeitsplätze unnötig. Sie stehen auch nicht für das Miteinander, das in den meisten Betrieben herrscht.“
Der VME-Verhandlungsführer rief die Gewerkschaft zum Umdenken auf. „Die IG Metall steht mit ihrer Forderung argumentativ auf sehr dünnem Eis.“ Die Prognosen zur Inflation und zur Entwicklung der Produktivität fielen bis 2017 historisch niedrig aus. Moschko: „Das dürfen wir nicht ignorieren – und trotzdem bieten wir den Beschäftigen ein spürbares Reallohn-Plus an. Unser Motto ist dabei: Wir wollen Maß halten, um den Standort zu halten.“
Auf www.falsche-zeit-fuer-hoehenfluege.de informieren die Metall-Arbeitgeber über ihre Standpunkte und den Verlauf der Tarifrunde.
Auf www.wir-fuer-mehr.de (eigentlich ein Slogan der IG Metall) unterziehen wir die
Argumente der Gewerkschaft einem Faktencheck.