02.06.16

2.8 Digitale Bildung: Schule für die Zukunft

Die Digitalisierung von Wirtschaft und Arbeitswelt wird nur dann ein Erfolg, wenn die gesamte Gesellschaft von diesem grundlegenden Wandel profitiert. Es darf keine Spaltung in digital Qualifizierte und digital Abgehängte geben. Für die wachsenden Anforderungen in einer digitalisierten Arbeitswelt brauchen die jungen Menschen eine umfassende digitale Bildung. Das bedeutet – neben der notwendigen technischen Ausstattung der allgemein bildenden Schulen und Berufsschulen, braucht es vor allem neue Lehr- und Lernformen, um die notwendigen digitalen Kompetenzen zu vermitteln (nicht nur Bedienkompetenz, sondern sinnvolle Nutzungskompetenz). Intelligente Lernprogramme können einen individuellen Lehrplan für jeden Schüler zusammenstellen. Damit wandelt sich auch die Rolle des Lehrers – vom Wissensvermittler zum Lernbegleiter, der sich gezielt um einzelne Schüler kümmern kann. Doch dafür muss die Lehrerausbildung und Fortbildung angepasst werden. Damit dies gelingt, empfehlen wir:

Schulcloud Berlin-Brandenburg einrichten

Kern ist das neu aufgesetzte Projekt eGovernment@School, mit dem ein zentrales IT-Management für Schulen geschaffen wird. Im nächsten Schritt muss das System zur „Schulcloud“ ausgebaut werden, wie sie das Hasso-Plattner-Institut Potsdam vorschlägt. Verwaltungs- und Lernsoftware kann so zentral administriert werden und ist damit stets auf dem neuesten Stand und sicher. Voraussetzung ist, dass die Schulen über das Berliner Landesnetz breitbandig mit Internet angebunden sind sowie über flächendeckendes W-LAN und mobile Endgeräte für den Unterricht verfügen.

Neue didaktische Konzepte und moderne Lernsoftware fördern

Digitale Lehrtechnologien erfordern neue didaktische Konzepte (Stichwort Flipped Classroom), geeignete Unterrichtsmaterialien und Lernplattformen. Berlin kann hier von der Kooperation mit der EdTech-Szene profitieren, die Produkte und Dienstleistungen für Unterricht, Studium oder Weiterbildung entwickeln. Wichtige Themen bei der Entwicklung und dem Einsatz von Lernsoftware ist die Rechtssicherheit bei der Arbeit mit digitalen Medien. Eine besondere Rolle spielen dabei Open Educational Resources (OER).

Digitale Aus- und Fortbildung in einer School of Digital Education bündeln

Digitale Bildung muss im Lehramtsstudium fächerübergreifend verankert werden. Auch im Referendariat sollte ein Schwerpunkt auf der Vermittlung digitaler Kompetenzen liegen. Eine School of Digital Education kann diese Kompetenzen und Zuständigkeiten bündeln und als Querschnittseinheit über die bestehenden Schools of Education an den Berliner und Brandenburger Universitäten fungieren. (siehe auch Digitale Wissenschaft). Diese Einrichtung könnte – gemeinsam mit dem LISUM (Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg) – die Lehrerinnen und Lehrer, die bereits im Schuldienst arbeiten, umfassend digital qualifizieren.

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