26.11.14Berlin

VME-Mitgliederrat fordert IG Metall zum Umdenken auf

Tarifliche Forderungen müssen aktuelle Konjunkturlage im Blick behalten
Fair für Alle
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Der Mitgliederrat des Verbands der Metall- und Elektroindustrie Berlin-Brandenburg (VME) kritisierte die Forderungsempfehlung der IG Metall zur Tarifrunde 2015 in seiner gestrigen Sitzung als unrealistisch und der aktuellen wirtschaftlichen Lage nicht angemessen. „Angesichts der deutlich gesunkenen Wachstumsprognosen gefährden die von der IG Metall geforderten Lohnerhöhungen von 5,5 Prozent die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und damit auch die Arbeitsplatzsicherheit“, sagt der Vorsitzende des VME-Mitgliederrats Stefan Moschko, der ab Januar die Verhandlungen für die Region Berlin-Brandenburg führen wird. 

„Die abgeschwächte Konjunktur und weltweite Krisenherde wirken sich belastend auf die Märkte aus. Besonders kleine und mittelständische Unternehmen spüren die Auswirkungen deutlich. Deshalb müssen die Unternehmen jetzt gestärkt werden, damit sie auch zukünftig in den Unternehmens- und Beschäftigungsausbau sowie in Forschung und Entwicklung investieren können“, so Moschko weiter. „Die Tarifforderung muss das beachten.“ 

Auch seien die Forderungen nach einer Bildungsteilzeit abzulehnen, so Moschko. „Hier sollen nicht nur betrieblich notwendige Qualifizierungen, sondern persönliche Weiterbildungen bezahlt werden, die nur von Einzelnen in Anspruch genommen werden. Letztendlich kommt jedoch die gesamte Belegschaft dafür auf. Das nützt weder den Unternehmen noch der Gesamtheit der Arbeitnehmer.“ 

„Angesichts der hohen Aufwendungen, die Unternehmen Jahr für Jahr für Bildung erbringen, ist die Forderung der Gewerkschaft auch völlig überflüssig. Unsere Mitglieder wollen nicht noch mehr tarifliche Regulierungen.“ 

Die Forderungen zur Altersteilzeit sieht der VME-Mitgliederrat ebenfalls skeptisch: „Weit über die gesetzlichen Bestimmungen hinaus hat die Metall- und Elektroindustrie bereits in den vergangenen Jahren demografieorientierte Tarifverträge mit flexiblen Übergängen in die Rente vereinbart. Das Instrument der Altersteilzeit soll auch zukünftig beibehalten werden, muss aber gerechter gestaltet werden. Es sollte weiterhin in erster Linie den Arbeitnehmern dienen, die aufgrund von Belastungen nicht mehr länger arbeiten können und deshalb die Solidarität aller in Anspruch nehmen müssen.“   

„Wir hoffen, dass die IG Metall den Umfang ihres Fordervolumens in der morgigen Beschlussfassung nochmals überdenkt und stärker im Sinne von Wettbewerbsfähigkeit und fairen Lösungen für alle handelt“, fasst Moschko die Empfehlung des VME zusammen.

Der Verband der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg e. V. (VME) vertritt die Interessen der größten Industriebranche der Region. Er ist regionaler Tarifpartner der Branchengewerkschaften der M+E-Industrie. Daneben setzt er sich für die Belange seiner Unternehmen in der Wirtschafts-, Arbeitsmarkt-, Bildungs- und Sozialpolitik ein. Dem VME gehören 138 Unternehmen an. Auf Bundesebene ist der VME mit anderen regionalen Metallarbeitgeberverbänden im Dachverband GESAMTMETALL zusammengeschlossen. Der VME ist der größte Mitgliedsverband der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB).

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