18.03.24

Wie geht es der deutschen M+E-Industrie?

Die deutsche M+E-Industrie besitzt eine zentrale volkswirtschaftliche und technologische Bedeutung. Der von Gesamtmetall zusammen mit der IW Consult vorgelegte Strukturbericht analysiert regelmäßig die wirtschaftliche Verfassung der mit rund 4 Millionen Beschäftigten größten deutschen Industriebranche und vergleicht sie mit den wichtigsten Wettbewerbsregionen der Welt.

Im jüngsten 10. Strukturbericht verzeichnen die Wirtschaftsforscher einen „strukturellen Bruch“. Demnach entkoppele sich die deutsche M+E-Industrie seit 2018 regelrecht vom Wachstum des Welthandels und der weltweiten Industrie. Zwar ist die M+E-Industrie nach Einschätzung der Experten „weiterhin die mit Abstand forschungs- und innovationsstärkste Branche Deutschlands mit einer – trotz multipler Krisen und geopolitischer Unsicherheiten – positiven Beschäftigten- und Einkommensentwicklung.“

Doch die Standortdefizite in Deutschland und Europa führten immer stärker zu nachlassenden Investitionen, einer stagnierenden Produktivität und rückläufigen Marktanteilen.

Nach Einschätzung der Autoren sprechen weiterhin gute Argumente für den Standort. Neben den qualifizierten und motivierten Arbeitnehmern heben sie das Unternehmertum hervor, „dessen Struktur aus global agierenden Konzernen und einem familiengeführten, in Generationen denkenden Mittelstand weltweit seinesgleichen sucht“. Daneben verweisen sie auf die insgesamt verlässliche und auch belastbare Sozialpartnerschaft und einen großen Erfahrungsschatz, wie der Strukturwandel erfolgreich bewältigt werden kann.

Demgegenüber seien andere Regionen derzeit „deutlich schneller und effektiver in der Umsetzung von Investitionen“. Um Deutschland wieder wettbewerbsfähiger zu machen, fordern die Autoren der Studie „eine grundlegende wirtschaftspolitische Wende hin zu einer konsequenten Angebotspolitik“.

Die notwendige Agenda hierfür sei klar und vielfach beschrieben: „Investitionen und Bildung müssen priorisiert, Migration muss vernünftig und arbeitsmarktorientiert gesteuert werden, Bürokratie entschlackt, Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigt, das Energieangebot erhöht sowie Steuern und Abgaben reduziert werden.“

Sie fordern die Politik in Berlin und Brüssel dazu auf, die Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft viel stärker zu beachten, welche die Freiheit des Marktes mit einem sozialen Ausgleich verbindet.

Der ausführliche 10. Strukturbericht der M+E-Industrie und frühere Ausgaben des Berichts sind hier zu finden: https://www.gesamtmetall.de/zahlen-fakten/strukturbericht/

Download

Strukturbericht, M+E-Industrie, Gesamtmetall, IW Consult, Titel

10. Strukturbericht für die M+E-Industrie in Deutschland

Ihr Ansprechpartner

Burkhard Rhein
Abteilungsleiter Industrie-, Energie- und Infrastrukturpolitik
Burkhard
Rhein
Telefon:
+49 30 31005-117
Telefax:
+49 30 31005-240
E-Mail:
Rhein [at] vme-net.de

Pressekontakt

Carsten Brönstrup
Abteilungsleiter Presse und Kommunikation, Pressesprecher
Carsten
Brönstrup
Telefon:
+49 30 31005-114
Telefax:
+49 30 31005-166
E-Mail:
Broenstrup [at] vme-net.de